AKTUELL:

Ich beschäftige mich momentan an einem Projekt, bei dem ich Menschen porträtiere, die sich für eine bessere Welt engagieren. Sei es in Sachen Menschenrechte, Umwelt und Klima, Krieg und Geflüchtete. Gehörst du auch zu diesem Schlag Mensch – oder kennst du jemanden? Dann kontaktiere mich! 

mail@rolleibuab.net

 

UPDATED:

I'm currently working on a project in which I'm portraying people who are committed to a better world. Be it in matters of human rights, the environment and climate, war and refugees. Do you also belong to this group of people - or do you know someone? Then contact me! 

mail@rolleibuab.net

 

Die Rolleiflex ist meine treue Begleitung in der Straßenfotographie. Ich versuche jeweils, Momentaufnahmen mit Menschen in öffentlichen Räumen abzubilden, die so nicht wiederkehren und trotzdem ein Abbild jenes Zeitpunkts wiedergeben.

The Rolleiflex is my faithful companion in street photography. I always try to capture snapshots of people in public spaces that do not recur in this way, but nevertheless reflect that moment in time.

Rolleibuab

Von der stillen Faszination zur Begeisterung

Die Anfänge

Als mein Vater 1997 die Kamera in der Vitrine meiner vor kurzem verstorbenen Großmutter entdeckte, konnte ich damals als zwölfjähriger Bub seine Begeisterung nicht ganz nachvollziehen.

Der Generation meines Vaters ist die Kamera natürlich ein Begriff, hat sie doch ab 1929 jahrzehntelang die Fotografie geprägt. Kaum ein Fotograf, der sie nicht besaß, die legendäre Rolleiflex.

Natürlich attestierte ich dem ungewohnt aussehenden Gehäuse mit den vielen Rädchen eine gewisse Faszination, aber im Grunde genommen war sie mir unheimlich: Das schwarze Ding mit den dunklen, glänzenden, übereinander angeordneten Augen. Kritisch beäugte ich jeweils die Kamera im Regal, wenn ich im Arbeitszimmer meines Vaters stand. Stoisch und unbeeindruckt «schaute» sie zurück. Ja, meine Fantasie war lebhaft. In Kinderaugen kann ein Gegenstand durchaus eine Seele entwickeln, und wer weiß, vielleicht hat die Rolleiflex diese auch. Geduldig wartete sie unberührt die Jahre ab, bis ich mir ihrer Faszination nicht mehr entziehen konnte.

Da mein Vater nie über die Bewunderung hinauskam, wurde sie irgendwann die meinige. Ich bin riesig dankbar, dass meine Großmutter sich zum privaten Fotografieren eine so gute Kamera leistete und mein Vater später deren Wert erkannte. 

So habe ich mich meines fotografischen Steckenpferds und meiner beruflichen Laufbahn entsprechend zum «Rolleibuab» entwickelt. 

Rolleiflex 2.8D

Rolleiflex 2,8D aus dem Jahre 1955.

Werdegang

Im Dezember 1985 erblickte ich im Fontanaspital Chur – einem damals wie heute nicht sehr ansehnlichen Spitalkomplex aus den 70er-Jahren – das Licht der Welt. In diesem Moment interessierte ich mich allerdings wohl kaum für die Schönheit dieses Gebäudes.

Meine Kindheit und Jugend war geprägt von viel Natur; viel mehr hatte das Straßendorf in der Nähe von Chur, in dem ich aufgewachsen bin, auch nicht zu bieten. In der ersten bis zur sechsten Klasse quälte ich mich durch die Dorfschule, und auch die je zwei Jahre Real- und danach Sekundarschule weckten nicht bessere Gefühle zu dieser Institution.

In der Freizeit war ich von Kind auf kreativ tätig; neben Zeichnen und Malen erschuf ich in der Werkstatt diverse Objekte, die allerdings häufig einem irgendwo gesehenen Vorbild entsprachen. Zu nennen sind da zum Beispiel meine Computer aus Holz. Computer spielten schon früh eine Rolle in meinem Leben, stand bei uns zu Hause doch durch die Lehrtätigkeit meines Vaters schon 1986 einen Mac-Computer.. Viel mehr fasziniert mich allerdings Technik, allem voran schöne, alte Mechanik. 

Nach der Sekundarschule im Jahr 2003 durfte ich mangels einer Lehrstelle ein gestalterisches Zwischenjahr in Zürich absolvieren, eine sehr positive Zeit für mich. Dort bekam ich auch wieder die Gelegenheit, meine Leidenschaft zum Fotografieren wieder zu vertiefen, natürlich analog. Es ist Zeit des Umbruchs in der Fotografie gewesen, setzte sich doch die digitale Technik zunehmend durch. Das Grundhandwerk des Fotografierens erlernte ich mit dem «DDR-Panzer» meines Vaters, einer Praktica aus den 70er-Jahren. 

Ab 2004 absolvierte ich die Ausbildung zum Polygraf (früher der Beruf des Schriftsetzers) in einer kleinen Druckerei. Eine Zeit, die nicht einfach, aber sehr lehrreich war und mich zum selbstständigen Arbeiten motivierte – was nicht immer für meinen Lehrbetrieb sprach. 2011 bis 2013 stand eine Weiterbildung zum Technopolygraf an, wobei ich meine Meinung zum Thema Schule einmal mehr bestätigt sah.

Seit 2016 bin ich Arbeitgeber und -nehmer in einem. Als Nachfolgelösung habe ich die Scantop AG übernommen, deren Wurzeln in der digitalen Bilderfassung und -bearbeitung liegen: scantop.ch.

Person – kurzer Abriss zum Rolleibuab

Ich bin als Jüngster mit zwei älteren Schwestern in einem behüteten Umfeld aufgewachsen. Ich war schon als Kind sehr eigenwillig und machte die Dinge mit mir selber aus. Meine «Projekte» ließen meistens nur Raum für mich, die Familienkonstellation begünstigte das eventuell zusätzlich noch.

Ich bin für manche sicherlich ein seltsamer Zeitgenosse; habe meinen eigenen Kopf und denke mir häufig meinen Teil. Ich habe ein leichtes Defizit im Reden – hauptsächlich bei ersten Kontakten. Das heißt konkret, dass ich kein «ich-habe-keine-Ahnung-wovon-aber-Hauptsache-ich-rede-irgendwas»-Typ bin. Smalltalk ist nicht meines. Mein Ego ist nicht sonderlich ausgeprägt, zum Teil auch das Zeigen von Empathie oder Gefühlen. Ich bin weniger Teamworker, dafür Perfektionist. Sehr zuverlässig. Kreativ, wenn man mich lässt und mir den Raum dazu einräumt. Melancholist mit Hang zum Pessimismus. Ich mag Ästhetik und Schönheit, sei es bei Objekten, aber auch bei Menschen. Damit sind aber nicht die gängigen Modelvorstellungen gemeint. Ich brauche einen Sinn im Leben, weshalb ich meistens ruhelos bin und mein Leben mit Projekten ausfüllen und meinen Leidenschaften nachgehen muss.

Ich habe das Glück, einen sehr verständnisvollen Partner an meiner Seite zu haben; wobei der Freiraum von uns beiden äußerst wichtig ist und respektiert wird.

Geschichte

Die Geschichte von Franke & Heidecke und der Rolleiflex

Der Grundstein

Der Kaufmann Paul Franke und der Techniker Reinhold Heidecke gründeten 1920 die «Werkstatt für Feinmechanik und Optik – Franke und Heidecke» in Braunschweig. Die anfangs gefertigte Stereokamera namens Heidoscop und danach, 1923, das «Rollfilm-Heidoscop», stellte den Grundstein für die Entwicklung der Rolleiflex dar. Der Name «Rollei» entstand aus einer verkürzten Kombination der Begriffe und war ausschlaggebend für die Produktnamen «Rolleidoscop» und schließlich «Rolleiflex».  

Die erste Rolleiflex

Nach Jahren der Entwicklung wurden zehn Prototypen gefertigt und 1928 die erste zweiäugige Rolleiflex vorgestellt, damals eine Sensation. Ein Jahr später erfolgte die Markteinführung der zweiäugigen Rolleiflex 6x6. Sie sollte über Jahrzehnte den Kamerabau, aber auch den Stil der Fotografie nachhaltig beeinflussen.

Entwicklung bis zum Zweiten Weltkrieg

Die Entwicklung der Rolleiflex wurde weiter vorangetrieben; 1933 wurde die Rolleicord eingeführt, einer preiswerten Version der Rolleiflex. 1937 erhielt Reinhold Heidecke auf der Pariser Weltausstellung für hervorragende Leistungen im Kamerabau zu der entwickelten Rolleiflex Automat den Grand Prix. Es sollte die letzte Entwicklung vor dem Zweiten Weltkrieg sein. 

Nachkriegszeit und goldene Ära

Nach dem Krieg leidete das Unternehmen, aber die alliierte Besatzung unterstützte Franke & Heidecke und versorgte sie sogar mit Zeiss-Objektiven aus sowjetisch besetzten Zonen und sicherten somit den Fortbestand der Produktion.

1950 starb Paul Franke, Nachfolger wurde der Sohn Horst Franke, der aber nicht das kaufmännische Geschick seines Vaters besaß. Trotz dieses für das Unternehmen großen Verlustes sollte das Jahr einen Aufschwung für die Firma bedeuten. Ohne ernstzunehmende Konkurrenz fingen die Absatzzahlen der Kameras an zu explodieren; 1956 läuft die millionste Rolleiflex vom Band. Praktisch jeder Pressefotograf setzte eine Rolleiflex ein, und auch bei Fotolaien fand man diese Kamera ausgesprochen häufig. 

Die Zeit nach Franke und Heidecke

Gegen Ende der 50er-Jahre war der Markt mit zweiäugigen Mittelformatkameras allmählich gesättigt und das Unternehmen verschlief es, dem Trend in Richtung Objektivkameras zu folgen. Im Februar 1960 verstarb Reinhold Heidecke im Alter von 79 Jahren. Nach dem Tod der beiden Gründer gab es mehrere Wechsel in der Firmenspitze. Unter der Leitung von Dr. Heinrich Peesel, 1964 nachfolgender Geschäftsführer von Horst Franke, wurden mit großem Erfolg die kompakte Rollei 35, bis heute die kleinste vollmechanische Kamera, und die einäugige SL66, gebaut. 

Abwärtsspirale

Eine Vielzahl von Fehlentscheidungen der Firmenleitung führten trotz Erfolgen zu einem stetigen Abstieg. 1982 wurde das Unternehmen in drei Firmen aufgeteilt, was die Pleite abwenden sollte. In den folgenden Jahren wechselte die Firma mehrmals die Führung und den Namen. Im Februar 2009 stellte die damals unter dem Namen «Franke & Heidecke GmbH» Insolvenzantrag. Die DHW Fototechnik GmbH kaufte Anteile der Insolvenzmasse und nahm Teile der Fertigung wieder in Betrieb. 

Ungewisse Zukunft

Seit dem Jahr 2014 ist auch die DHW Fototechnik GmbH insolvent, DW Photo GmbH hat die Geschäfte übernommen. Der Name «Rollei» ist von den damaligen Eigentümern verkauft worden, auf welcher Basis nun ein anderes Unternehmen fotografische Produkte anbietet. «DW Photo GmbH» hat sich zur Aufgabe gemacht, das Erbe der Gründer Paul Franke und Reinhold Heidecke weiterzuführen. Mit ungewisser Zukunft …

Rolleidoscop

«Rolleidoscop», eine von Reinhold Heidecke entwickelte Stereokamera für Rollfilme aus dem Jahre 1923.

Rolleiflex 1/4,5

Die erste Rolleiflex, die auf dem Markt verfügbar war. Sie wurde zwischen 1929 bis 1932 produziert.

Rollei 35

Die Rollei 35, bis heute die kleinste vollmechanische Kamera. Nach der (zweiäugigen) Rolleiflex hat auch sie Kultstatus.

SL66

Die Rolleiflex SL66, wobei SL für «single lens» steht. Eine einäugige Systemkamera, die  trotz Top-Qualität leider nie die Verbreitung wie die Konkurrenz erfuhr.

Technik

... aus der analogen Zeit.

Kurzgefasste Rolleiflex-Anatomie

Die Rolleiflex ist als Kameratyp vor allem durch zwei konstruktive Merkmale charakterisiert: Das starre Prinzip der zweiäugigen Spiegelreflexkamera und die Automatik des Filmtransports. Diese technischen Besonderheiten bilden nicht nur die Grundlage der hohen Leistung, sondern bestimmen zugleich auch die einfach und sichere Bedienung.

Aufbau der zweiäugigen Spiegelreflex

In der Rolleiflex sind zwei getrennte Kameras zu einer Zwillingskamera mit gemeinsamen, starrem Druckgusskörper vereinigt: unten die

Aufnahmekamera, in der lediglich der Film belichtet wird, und darüber die

Sucherkamera, aufgebaut nach dem Spiegelreflex-Prinzip. Sie erfüllt die besondere Aufgabe, auf Ihrer Mattscheibe den Einstellvorgang sichtbar zu machen und ein originalgleiches Kontrollbild der späteren Aufnahme zu liefern.

Durch das ständig voll geöffnete Sucherobjektiv gelangen die Lichtstrahlen über den Spiegel auf die Mattscheibe und entwerfen hier ein aufrechtes Mattscheibenbild in voller Originalgröße der Aufnahme. Dieses Sucherbild ist ständig sichtbar und kann in allen Einzelheiten des Bildaufbaus noch während des Belichtens überwacht werden.

(Roll)-film

Meine Generation ist noch damit aufgewachsen: Die Rede ist vom fotografischen (Kleinbild-)film. Je älter ich werde, desto mehr fällt mir auf, dass dieses Aufnahmemedium schlichtweg nicht mehr bekannt ist. Wenn ich auf die Kamera angesprochen werde und ich von Filmen rede, werden häufig Kino- oder Youtube-Filme damit assoziiert. Mitnichten. Die Rolleiflex ist ein Fotoapparat, der einzelne Bilder einfängt.

Der fotografische Film ist das lichtempfindliche Aufnahmemedium, das Pendant zum lichtempfindlichen Chip der Digitalkamera. Für jedes neue Foto muss ein unbelichteter Film(teil) hinter das Objektiv der Kamera gelangen, der dann belichtet wird. Beim Kleinbild- und Rollfilm geschieht dies durch das Transportieren der Filmrolle: Foto machen (Film belichten), Filmrolle weiter transportieren, nächstes Foto machen. Beim Kleinbildfilm sind das 24 respektive 36 Fotos, bis ein neuer Film eingelegt und der belichtete Film entwickelt werden muss. Bei dem in der Rolleiflex verwendeten Rollfilm sind es zwölf Bilder aufgrund des Mittelformates von 6×6cm.

Das Entwickeln eines Filmes muss in absoluter Dunkelheit geschehen. Der chemische Entwicklungsprozess macht das latente (verborgende) Bild sichtbar.

Technik

Das Rollei-Prinzip; zwei getrennte Kameras zu einer Zwillingskamera vereinigt.

Kontakt

Ich freue mich auf deine Kontaktaufnahme.

Gerne via E-Mail mail@rolleibuab.net oder über unten stehendes Formular.

Vor- und Nachname
E-Mail-Adresse